Donnerstag, 5. August 2010

Der Zwerg



Am Stanser Joch sitzt a Zwerg
sein großer Kopf is mitten am Berg
er schaut weit übers Tal
und sicht alles überall.
Er schaut zum Ganoven
so nennt er den Eiblschrofen.
Was is mit den Wasen
er hat koa Nasen.
Sein Gsicht demoliert
was is den passiert'?
Fühlt sich am End nimmer wohl
er woas es genau, sein Inneres is hohl.
Der Zwerg denkt jetzt zurück an die Zeit,
voller Glück, voller Freud
vor so 5 bis 600 Jahr
Was für den Schrofen für a Tanz war.
Tag und Nacht sind's gfahrn
mit Ross und Wagen.
Um an tum war a Leben
und er hat sein Reichtum hergeben.
Tausende Knappen
Ham gschürft wie die Lappen
um kupfer und Blei
und für die Fugger war Gold a no dabei.
Der Neid hat mi oft plagt
hat der Zwerg gsagt
was die Reichen alles getrieben
und mir is der Mund trocken blieben.
Da war Schwaz voller Leben
da hat's mehr wie heut geben.
Aber der Zwerg fühlt sich heut gsund und stark
der Eiblschrofen aber is krank bis auf's Mark.
So is halt im Leben
er hat sein Letztes hergeben.
Es gibt koan Dank auf der Welt
und iatz wird er zum Katastrophenberg zählt.

Maria Stöckl, Schwaz

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